Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Christiane Altmann

Akademischer Lebenslauf

  • seit April 2010 Stipendiatin im DFG-Graduiertenkolleg „Religiöser Nonkonformismus und kulturelle Dynamik“, Universität Leipzig
  • WS 2001/02 – WS 2008/09 Magisterstudium Religionswissenschaft, Arabistik und Politikwissenschaft, Universität Leipzig

Forschungsschwerpunkte

  • Jüdischer Messianismus
  • Chabad-Chassidismus
  • Durkheim-Schule

Promotionsprojekt

„Zur religiösen Dynamik der jüdischen Messias-Gestalt. Untersuchung zu den messianischen Spekulationen bei Chabad"

Betreuer: Prof. Dr. Hubert Seiwert

Co-Betreuer: Prof. Dr. Giuseppe Veltri

Zusammenfassung des Promotionsprojektes

Den zentralen empirischen Untersuchungsgegenstand der Dissertation bildet die jüdisch-chassidische Bewegung Chabad und die messianischen Spekulationen um deren letzten Rebbe Menachem Mendel Scheersohn (1902-1994). Im Forschungsvorhaben soll der Frage nachgegangen werden, worin das einheitsstiftende Potential der messianischen Idee als Legitimationsinstrument religiöser Sinndeutung besteht - v.a. im Hinblick auf dessen unterschiedliche Ausformungen und der hierin zum Ausdruck kommenden Variabilität des Konzeptes. Das gewählte Beispiel Chabad offeriert min. drei verschiedene Konstellationen: 1. aktiver ‚Messias' (messianische Bezüge in den Reden des Rebbe in den 1980/90ern), 2. partielle Abwesenheit des kranken ‚Messias' (Schlaganfall 1992), 3. völlige Abwesenheit der Person durch Tod des ‚Messias' (1994). Diese verschiedenen Ausformungen sollen einerseits „diskursanalytisch" und andererseits „ethnographisch" auf Mechanismen ihrer Konstituierung hin untersucht werden. Dabei zielt die Untersuchung der Chabad-Bewegung, die beispielhaft die Variabilität der messianischen Erscheinungen aufzeigt, darauf ab, das allgemeine Phänomen Messianismus hinsichtlich seiner Tauglichkeit als Begriff bzw. theoretisches Instrument bei der empirischen Beschreibung zu überprüfen. Anhand der Bewegung Chabad soll deshalb exemplarisch dargelegt werden, inwieweit soziale Bewertungsmechanismen Einfluß auf die Definition des Messias' haben. Denn Schneersohn, um den bereits Anfang der 1990er Jahre verstärkt messianische Spekulationen laut wurden, bezeichnete sich selbst nie direkt als Messias. Die Forschungsperspektive richtet sich dementsprechend nicht vorrangig auf die Rolle des „charismatischen" Führers, sondern auf die Dynamik im Streit über Deutungen und Bedeutungen dessen, was als messianisch gilt. Betrachtet werden demzufolge die Konstituierung messianischer Handlungen, der Umgang mit denselben, ihre Wirkungen, Mechanismen und Gegenreaktionen im gesellschaftlichen Umfeld.


Veröffentlichungen

Überlegungen zur Religionswissenschaft als deskriptive Wertwissenschaft. In Anlehnung an Heinz Mürmels Rezeption der Durkheim-Schule“, in: Hase, Thomas [u.a.] (Hg.): Mauss, Buddhismus, Devianz, Marburg: diagonal-Verlag, 2009, S. 19-32.

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