Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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FAQ/Studieninformationen

1. Was ist Judaistik/Jüdische Studien?

Das Studium der  Judaistik/Jüdische Studien thematisiert die Gegenwart ebenso wie den sich über dreitausend Jahre erstreckenden kulturellen Wandel jüdischen Lebens und Denkens. Dabei werden in Halle kulturwissenschaftliche Methoden mit einer philologischen Orientierung zu einem multidisziplinären Ansatz kombiniert.

Der Begriff „Judentum“ im Singular wird der Vielstimmigkeit und Pluralität in den jüdischen Traditionen nicht gerecht. Diese sind vielmehr durch eine kreative Spannung gekennzeichnet, in der ihre unterschiedlichen kulturellen Zentren wie etwa in Bagdad, Córdoba, Amsterdam und New York mit der sie einenden Idee des Jüdisch-Seins stehen.

2. Warum in Halle?

  • Enger Kontakt zwischen Studierenden und Lehrenden aufgrund kleiner Lerngruppen, auch im Sprachunterricht
  • Vielseitige Spezialisierungs- und Kombinationsmöglichkeiten
  • Kooperation mit dem Orientalischen Institut im Rahmen des gemeinsamen Nahost-Studiengangs (BA Nahost)
  • Wertvolle Judaica-Bestände in den Franckeschen Stiftungen und die Bibliothek der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, der größten Sammlung orientalischer Fachliteratur in Deutschland
  • Enge Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde
  • Mitgestaltung der jährlich ausgerichteten Jüdischen Kulturtage in Halle (Public Scholarship), deren Mitorganisator das Seminar der  Judaistik/Jüdische Studien ist
  • Praktikumsmöglichkeiten in jüdischen Einrichtungen
  • Inner- und außeruniversitäre Bildungsarbeit (Antisemitismusprävention)

3. Warum der Spracherwerb?

Hebräisch ist die wichtigste Sprache des Judentums. Das Biblische Hebräisch des Tanachs (des „Alten Testaments“), das mittelalterliche Rabbinische Hebräisch, sowie Ivrit, die modernhebräische Sprache, belegen den kontinuierlichen Gebrauch des Hebräischen über dreitausend Jahre. In der Diaspora war es vor allem die Sprache der Religion, heute ist sie auch die Sprache des Alltags in Israel und in der Diaspora.

Studienanfänger*innen erwerben im ersten Semester in kleinen Sprachkursen zunächst die Kenntnisse des biblischen Hebräisch. Sie schließen diesen Sprachkurs mit dem Hebraicum, der Hebräischprüfung, ab. Durch Lektüre und Konversation wird in den folgenden Semestern vor allem das Ivrit gefestigt.

Neben Hebräisch können in Halle auch andere für die jüdischen Traditionen relevante Sprachen erlernt und ausgebaut werden, etwa Jiddisch, Aramäisch, Arabisch, Persisch oder Griechisch. Jede Sprache öffnet eine Vielzahl an Quellen, Forschungsmöglichkeiten und Spezialisierungen.

4. Welche Kombinationsmöglichkeiten mit der Judaistik/Jüdische Studien gibt es?

Als BA mit 60/90 LP und als MA mit 45/75 LP lässt sich  Judaistik/Jüdische Studien in Halle mit jedem anderen BA/MA-Studienfach kombinieren. Wie Sie sich auch spezialisieren wollen, eine passende Kombination lässt sich finden.

5. Welche Forschungsschwerpunkte bestehen in Halle?

Die Judaistik/Jüdische Studien wurde 1992 in Halle eingerichtet. Die Schwerpunkte in Forschung und Lehre reichen geographisch vom Orient bis nach Amerika. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit liegen sie auf den Gebieten des transkulturellen jüdischen Denkens unter dem Islam, der Mystik, des Jiddischen und der Musik, sowie in der Neuzeit im Bereich der sefardischen Juden im Osmanischen Reich, im urbanen und kleinstädtischen Judentum in Europa und den USA.

6. Welche institutionellen Kooperationen gibt es?

Die Judaistik/Jüdische Studien arbeitet in Halle eng mit den anderen Seminaren des Orientalischen Instituts zusammen, d.h. mit den Seminaren für Arabistik/Islamwissenschaften und für den Christlichen Orient und Byzanz, wie auch mit dem Institut für Geschichte und der Theologischen Fakultät. Über den Universitätsverbund mit den Universitäten in Leipzig und Jena können auch an diesen Orten Lehrveranstaltungen besucht werden.

7. Welche Studienabschlüsse sind möglich?

Am Seminar für Judaistik/Jüdische Studien in Halle kann der Bachelor of Arts (BA) und der Master of Arts (MA) erworben werden.

8. Wie kann es nach dem Studium weitergehen?

Das abgeschlossene Studium der Judaistik/Jüdischen Studien ermöglicht den Absolvent*innen eine berufliche Laufbahn in der Wissenschaft, im Museumswesen, in Verlagen, Bibliotheken und Archiven oder auch als Fachvertreter bei den Medien aller Art und in der freien Wirtschaft. Die Anwendungsmöglichkeiten Ihres im Studium der Judaistik/Jüdischen Studien erworbenen Wissens hängen selbstverständlich auch von Ihrem Kombinationsfach ab.

9. Sollte man auch im Ausland studieren?

Es wird nachdrücklich angeraten, eine gewisse Zeit im Ausland zu studieren. Ob Sie sich für ein Semester oder ein Auslandsjahr entscheiden: Sie erweitern Ihr Blickfeld genauso wie Ihre sprachlichen Fertigkeiten. In Israel haben Sie die Wahl zwischen mindestens vier großen Universitäten   . Ebenso ist selbstverständlich auch ein judaistisches Auslandssemester in jedem anderen Land möglich. Informationen zu Stipendien finden Sie auf der Botschaftsseite des jeweiligen Landes    oder beim Deutschen Akademischen Austauschdienst   . Gerne unterstützen wir Sie in diesen Fragen.

10. Haben Sie noch weitere Fragen?

In diesem Fall machen Sie gerne einen Termin mit uns! Treffen Sie uns im Seminar für Judaistik/Jüdische Studien, rufen Sie an oder schreiben Sie uns. Gerne beraten wir Sie. Weiterhin können Sie sich an die zentrale Studienberatung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wenden.

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