Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Weiteres

Login für Redakteure

Archiv

Judaica und Objekte jüdischer Herkunft in Sachsen-Anhalt. Eine Einführung

4. Dezember 2023 / 18:00 - 20:00 Uhr

Die jüdische Tradition Sachsen-Anhalts umfasst rund ein Jahrtausend. Fast sechzig erhaltene Friedhöfe im Land berichten von jüdischen Gemeinden in jedem Landkreis und in den meisten Orten zwischen Salzwedel und Zeitz. Mehr noch als ihr christliches Gegenstück werden in der jüdischen Religion und Tradition, ob in der Synagoge oder im eigenen Haushalt, eine Vielzahl an besonderen Gegenständen für die einzelnen Feiertage oder den Alltag verwendet. Dabei sind es vor allem diese Gegenstände, die manchmal nicht offensichtlich als Judaica erkennbar sind – also auch hier wird Provenienzforschung nötig. Lassen Sie uns sprechen zur Menora und Chanukkia, Torarolle und Jad, Schofar, Hawdala-Zubehör, Mesusa und einigem mehr. Die Einführungsveranstaltung stellt diese Gegenstände der jüdischen Tradition, ihre Verwendung und ihre Bedeutung vor.

Zeit: 4.12.2023, 18 Uhr

Ort: Jüdische Studien in Halle, Großer Berlin 14, 06108 Halle/S.

Die Veranstaltung ist kostenfrei und öffentlich. Sie findet im Rahmen der Reihe "Erinnerung in Komplexität" statt.

Eine Veranstaltung von Ilan – Bildung zum jüdischen Sachsen-Anhalt der Jüdischen Studien in Halle mit Dr. Anton Hieke (Koordination Ilan).


Das Judentum und Sachsen-Anhalt

Kreativtag zum Anne-Frank-Tag am 10. November an der Hochschule Merseburg mit den Jüdischen Studien und Ilan

Schulen und weitere Interessierte sind herzlich eingeladen, sich am 10.11.2023 an der Hochschule Merseburg über jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt zu informieren und an Kreativstationen jüdische Kultur und Traditionen kennenzulernen sowie sich selbst einzubringen.

Start ist um 9:00 Uhr mit einem digitalen Synagogenrundgang und einem Vortrag „Das Judentum und Sachsen-Anhalt“. Unterlegt ist er von einem musikalischen Rahmenprogramm. Ab 10:30 Uhr starten dann die Kreativstationen.

Der Kreativtag ist eine gemeinsame Veranstaltung der Hochschule Merseburg und des Ilan-Programms zum jüdischen Sachsen-Anhalt der Jüdischen Studien in Halle.

Weitere Informationen und zur Anmeldung sind hier zu finden: https://www.hs-merseburg.de/hochschule/information/weiterbildungsangebote/tagungen/judentum-sachsen-anhalt/   

Leider entfällt der ursprüngliche Termin vom 12. Juni 2023.

Ilan Logo 2023__

Ilan Logo 2023__

Ilan Logo 2023__


Einführungsveranstaltung im Wintersemester 2023/2024 am 09.10.2023

Liebe Studierende,

wir freuen uns, dass Sie sich für ein Studium in Halle entschieden haben und Sie bald persönlich kennenzulernen. Der neue BA-Studiengang Asien und Mittelmeerraum: Sprachen, Kulturen, Gesellschaften mit 120, 90 oder 60 LP geht an den Start. Zu Ihrer Orientierung veranstalten die Schwerpunkte Arabisch (Arabistik/Islamwissenschaft), Hebräisch (Judaistik/Jüdische Studien), Armenisch und Syrisch (Christlicher Orient) und Indogermanisch (Historische und Vergleichende Sprachwissenschaft/Indogermanistik) zu Beginn des Wintersemesters gemeinsam eine Einführungsveranstaltung, bei der Sie Fragen stellen und vor allem einen ersten Eindruck von den Dozent:innen und Mitarbeiter:innen gewinnen und Näheres über das Studienangebot erfahren können.

Die Einladung geht auch an alle, die in einem der alten oder der neuen Masterprogramme bei uns studieren oder ihren Abschluss in einem der alten BA-Studiengänge machen wollen: Auch für Sie gibt es hier die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich über den Studienverlauf individuell beraten zu lassen.

Wenn Sie vorher Fragen haben, wenden Sie sich bitte per mail an die zuständigen Fachstudienberatungen (https://studienangebot.uni-halle.de/fachstudienberatung)

Zeit: Montag 9.10.2023, 13:00 Uhr
Ort: Orientalisches Institut, Mühlweg 15, Lesesaal der Bibliothek

Jüdisch-Muslimische Kulturtage in Heidelberg, 26.6. bis 8.8.2023

Wir möchten Sie über die Jüdisch-Muslimischen Kulturtage in Heidelberg informieren.

Die Tage finden vom 26. Juni bis 08. August in Heidelberg statt und werden von der Muslimische Akademie Heidelberg i. G., der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, dem Karlstorbahnhof und dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg getragen. Gefördert werden die Kulturtage durch das Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg im Rahmen des Programmes „Weiterkommen!“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie durch das Kompetenznetz Plurales Heidelberg im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.

Genauere Informationen finden Sie unter: https://jmkt.de/   

Programmheft JMKT 2023
2023_JMKT_Prorgrammheft Digital.pdf (1,9 MB)  vom 14.06.2023

Pressemitteilung JMKT 2023
20230614_Pressemitteilung_Die Juedisch-Muslimischen-Kulturtage starten wieder in Heidelberg.pdf (156,7 KB)  vom 14.06.2023


Gastvortrag: "Ein ägyptischer Marxist und Jude: Die Erinnerungen von Monsieur Albert Arie."

GV 12.6.23 Magda Silvera

GV 12.6.23 Magda Silvera

GV 12.6.23 Magda Silvera

GV 12.6.23 Samy Ibrahim

GV 12.6.23 Samy Ibrahim

GV 12.6.23 Samy Ibrahim

Das Seminar für Judaistik / Jüdische Studien lädt zu einem Abend mit Repräsentant:innen der Jüdischen Gemeinde in Kairo zur Gegenwartsbedeutung der langen Geschichte der Jüdinnen und Juden in Ägypten ein.

Wann: 12.6.2023, 18:30 Uhr

Wo: IZEA (Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung), Franckeplatz 1, Haus 54, 06110 Halle (Saale)

Die Repräsentanten der jüdischen Gemeinden in Ägypten, Magda Tania Silvera und Samy Ibrahim, sprechen über Ideen zur Gegenwartsbedeutung des jüdischen Erbes am Nil. Hierbei wird das von Samy Ibrahami über seinen Vater herausgegebene Buch im Zentrum stehen: "Albert Arie. Die Erin-nerungen eines ägyptischen Juden" (2023).

Eine Online-Teilnahme ist möglich. Anmeldung bis zum 9. Juni:

Flyer Gastvortrag 12.06.2023
2023-06-01_Flyer-Judaistik_neu.pdf (190,6 KB)  vom 01.06.2023

Poster Gastvortrag 12.06.2023
Poster GV 12.06.2023.pdf (109,2 KB)  vom 31.05.2023


Info-Veranstaltung neue BA und MA Studiengänge ab WS 23

An alle Studierenden und Lehrenden des Seminars für Judaistik / Jüdische Studien

Ab dem nächsten Wintersemester werden die BA Studiengänge 60 und 90LP, der Nahost-Studiengang 120LP und der MA 45/75LP durch neue Studiengänge ersetzt, nämlich einen BA im Verbund mit anderen Seminaren des Orientalischen Instituts 60/90/120 und einen MA "Migrations-, Minderheiten- und Diasporastudien" 45/75. Akkreditierungsauflagen des Landes haben dies kurzfristig erforderlich gemacht.

Alle Einschreibungen in laufende Studiengänge können auf Antrag in ihren alten Studienordnungen verbleiben - auch wenn es Gründe gibt, in die neuen Varianten zu wechseln. Nachteile sollen jedoch grundsätzlich niemandem entstehen. Neueinschreibungen ab dem WS 23/24 erfolgen in die neuen Varianten. Um die Neuprofilierung der Studiengänge vorzustellen und eventuellen Handlungsbedarf zu ermitteln, laden wir zu einer Infoveranstaltung ein:

Ort: Löwengebäude, Hörsaal XIII

Zeit: Dienstag, 16.05., 18:00 Uhr


Eröffnungsveranstaltung für das Sommersemester 2023

Liebe Studierenden, liebe Mitarbeiter*innen,

die Semestereröffnung findet am 11.04.2023 in den Räumlichkeiten des Orientalischen Instituts (Mühlweg 15) statt.

Wann? 12:00 - 13:00 Uhr

Wo? Orientalisches Institut, Mühlweg 15, 06108 Halle

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an:


Vorlesungsreihe:
Jenseits von Konflikt und Koexistenz.
Eine Verflechtungsgeschichte der jüdisch-arabischen Beziehungen
02.02.2023 und 16.02.2023

Lecture Series:
Beyond Conflict and Coexistence. Entangled Histories of Jewish-Arab Relations
Wintersemester 2022/2023 – 6pm CT
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Ludwig-Maximilians-Universität Munich, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Herr Dr. Aviad Moreno , Ben-Gurion University of the Negev
Thema: Reconsidering Jewish Migration from Muslim Countries: A Socio-Spatial Perspective from Morocco

02. Feb. 2023 in Halle (Saale)
Wo: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA)
Franckeplatz 1 // Haus 54
Thomasius-Zimmer, EG

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Frau Dr. Zahiye Kundos, Freie Universität, Berlin
Thema: Between Religion and Literature: Reimagining Muhammad Abduh’s Religious Thought in Arabic Literature

16. Feb. 2023 in Halle (Saale)
Wo: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA)
Franckeplatz 1 // Haus 54
Thomasius-Zimmer, EG

Flyer Vortrag Dr. Aviad Moreno
2023_01_30 Flyer Moreno_FINAL.pdf (189 KB)  vom 01.02.2023

Flyer Vortrag Dr. Zahiye Kundos
2023_02_06 Flyer Kundos_LM_OF-1.pdf (1 MB)  vom 06.02.2023


Gastvortrag: Frau Dr. Dorothee Lauer

Am Donnerstag, den 26. Januar 2023, findet ein Gastvortrag von Frau Frau Dr. Dorothee Lauer, welche vom Seminar für Arabistik und Islamwissenschaft der Universität Göttingen kommt, statt.

Weitere Eckdaten:

Thema: ""Wie aber verhält es sich mit den Einwirkungen durch Zauberei:" Frühe muslimische Philosophen und ihre Haltung zu den okkulten Wissenschaften"

Abstract: Unter dem Oberbegriff „die Wissenschaften vom Verborgenen“ (ʿulūm al-ġaib) werden in der islamischen Welt verschiedene Praktiken zusammengefasst, die den Glauben an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte beinhalten. Der Vortrag beleuchtet die Frage der Wahrnehmung und Beurteilung der okkulten Wissenschaften durch die drei Philosophen al-Kindī (gest. 861 oder 866), al-Fārābī (gest. 950) und Ibn Sīnā (gest. 1037) und zeigt auf, welchen Stellenwert sie diesen Disziplinen im Kanon der Wissenschaften zumaßen.

Ort: Seminar für Judaistik/Jüdische Studien, Großer Berlin 14, 06108 Halle (Saale)

Beginn: 14:15 Uhr


Vortrag: Dr. Michal Ohana

Wann: Mittwoch, den 25.01.2023, 16:00 Uhr

Wo: Seminar für Judaistik / Jüdische Studien, Großer Berlin 14, 06108 Halle,
Großer Seminarraum, EG

Thema:
"Jewish Thought in Fez in the Generation Following the Spanish
Expulsion: Characteristics, Styles and Contents"

After the Spanish expulsion in 1492, the Jewish exiles sought refuge in the Ottoman Empire, Western Europe, and North Africa. While Jewish thought that developed among the descendants of the Spanish exiles in Europa has been researched extensively, that which developed among the Spanish exiles’ descendants in North Africa has barely been touched upon. Dr. Michal Ohana will argue that indeed the tradition of Sephardic thought from al-Andalus continued to exist in North Africa. She will outline the main characteristics of Jewish thought in Fez, Morocco, in the sixteenth and seventeenth centuries.


Antrittsvorlesung, Herr Prof. Dr. Ottfried Fraisse

Am Mittwoch, den 18. Januar 2023 findet die Antrittsvorlesung von Herrn Prof. Dr. Ottfried Fraisse statt.

Thema: ""A different road to modernity" - Jüdische Studien und die sephardisch-maghrebinische Übersetzungsräume"

Ort: Hallischer Saal "Tulpe", Universitätsring 5, 06108 Halle (Saale)

Uhrzeit: 18:00 Uhr

Einladung zur Antrittsvorlesung vom Prof. Dr. Fraisse
Antrittsvorlesung - Prof. Ottfried Fraisse.pdf (128,8 KB)  vom 11.01.2023


Workshop: Europäische Aufklärungen und "rassistische" Abwertung: Analysen und Reaktionen jüdischer Denker:innen

Vom 07.12.2022 - 08.12.2022, findet im Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) der Workshop "Europäische Aufklärungen und "rassistische" Abwertung: Analysen und Reaktionen jüdischer Denker:innen" statt.

Weiterführende Informationen erhalten Sie über den folgenden Link: https://www.hsozkult.de/event/id/event-128896   


Flyer_Workshop_07.12.-08.12.2022.pdf (2,6 MB)  vom 21.11.2022


Lecture Series: Beyond Conflict and Coexistence. Entangled Histories of Jewish-Arab Relations

Ludwig-Maximilians-Universität Munich ++ Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ++ Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

The lecture series is supported by Germany’s Federal Ministry of Education and Research (BMBF) in the framework of the research project: Beyond Conflict and Coexistence. Entangled Histories of Jewish-Arab Relations.   

First meeting:

Public Lecture with Nadia Vidro (University College London): Anti-Qaraite Works of Saadya Gaon: A Re-Evaluation

When? 10.11.2022, 18:00 PM c.t. (CET)

Where? Hybrid: Zoom AND LMU, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Room (C) - C 016

To join for the online sessions, and receive information for the on-site session, please register in advance at the following link:

https://lmu-munich.zoom.us/meeting/register/tJwtdOiurz8qGNPLAIQ7oHaG1mMwU7o2J5ix   


Workshop: Aufklärung: säkular, religiös, konfessionell?

Am Freitag, 4. November 2022, findet von 10:00-12:00 Uhr der Workshop "Aufklärung: säkular, religiös, konfessionell?" im Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) (Christian-Thomasius-Zimmer) statt.

Weiterführende Informationen erhalten Sie unter folgendem Link: https://www.izea.uni-halle.de/veranstaltungen/detail/aufklaerung_saekular_religioes_konfessionell_workshop.html



Konferenz
"Beyond Cultural Identities - The Jews of Polyphony, Relationality and Translation in Muslim Contexts"

Vom 18.07. - 20.07.2022 findet in den Franckeschen Stuftungen unsere Konferenz "Beyond Cultural Identities - The Jews of Polyphony, Relationality and Translation in Muslim Contexts" statt.

Das Programm zur Konferenz finden Sie hier.
Conference Beyond Cultural IdentitiesFLYER .pdf (1,8 MB)  vom 15.07.2022


Globaler Antisemitismus und die Dialektik der Aufklärung

Vortragsreihe des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) und des Seminars für Judaistik/Jüdische Studien im Wintersemester 2020/21.

Globaler Antisemitismus und die Dialektik der Aufklärung
WiSe 2020-21 Vortragsreihe Antisemitismus.pdf (2 MB)  vom 11.10.2020

Stellungnahme
Vortragsreihe_IZEA_Stellungnahme.pdf (128,9 KB)  vom 04.11.2020



3. November 2020:
Dr. Silvia Richter (HU Berlin): "Die Ambivalenz der Judenemanzipation: Theoretische und praktische Judenfeindschaft in der Aufklärung"

9. November 2020:
Prof. Dr. Moshe Zuckermann (Tel Aviv University): "Anti-Semitismus-Vorwurf und Apologie des Kapitalismus: Zum Missbrauch der Dialektik der Aufklärung." [Vortrag per Videoübertragung]

23. November 2020:
Prof. Dr. Andreas Kilcher (ETH Zürich): „Kapitalismus, Antisemitismus, Okkultismus. Die Zerstörung der Vernunft nach Adorno/Horkheimer"

7. Dezember 2020:
Prof. Reinhard Schulze (Universität Bern): „Spiegelungen: Zur Dialektik von Aufklärung und Antisemitismus in der islamischen Tradition der Modern“

18. Januar 2021: Prof. Dr. Steven E. Aschheim (The Hebrew University of Jerusalem): „The Holocaust and the Dialectic of Enlightenment Revisited“[Vortrag per Videoübertragung]

25. Januar 2021:
Prof. Dr. Monika Schwarz-Friesel (TU Berlin): „Die kollektive Emotion 'Judenhass': Antisemitismus als kultureller Gefühlswert"

Wiss. Leitung und Organisation: Prof. Dr. Ottfried Fraisse, Prof. Dr. Jörg Dierken und Prof. Dr. Daniel Fulda

Die Live-Vorträge finden im IZEA, Christian-Thomasius-Zimmer, statt. Beginn ist jeweils 18 Uhr c.t.

Es ist vorgesehen, sowohl die Live- als auch die Video-Vorträge im Rahmen einer Videokonferenz zu übertragen. Dazu ist eine Voranmeldung an erforderlich.

Der Zivilisationsbruch der Shoa hat stark divergierende Erklärungen erfahren. In Bezug auf die Aufklärung wird er sowohl als Reaktion auf sie im Sinne eines Gegenschlages wie auch als ihre logische Konsequenz gedeutet. In der zweiten Lesart bilden Rassismus, Irrationalismus und antisemitische Gewalt integrale Bestandteile der westlichen Rationalität.

In der internationalen Aufklärung, dem deutschen Idealismus oder der Romantik en bloc einen antisemitischen Kern ausmachen zu wollen, scheint ein zweifelhaftes Unterfangen. So unterschiedliche Autoren wie Gotthold Ephraim Lessing, Wilhelm von Humboldt, Friedrich Schlegel und sogar der theologisch explizit antijudaistisch argumentierende Hegel waren Befürworter der Judenemanzipation. Die Erklärung für den Judenmord darf man weder nur historisierend in der Geschichte des 20. Jahrhunderts noch in einem sich aus der Aufklärung speisenden Determinismus suchen. Wie aber lässt sich ein erkenntnisstiftendes Verhältnis zwischen diesen beiden Erklärungsmodellen herstellen?

Wie lässt sich die vage Einsicht schärfen, dass die westliche Tradition der Aufklärung durchaus etwas mit den Gewaltexzessen des 20. Jahrhunderts zu tun hat, aber auch ein wichtiges Instrumentarium ist, um solche Exzesse zu bekämpfen? Horkheimer und Adorno haben die Grenzen der Aufklärung wesentlich in deren Reduktion auf eine Rationalität gesehen, die in einer exkludierenden ökonomischen Verwertungslogik gipfelt. Ihrer Dialektik der Aufklärung zufolge werden legitime, aber unerreichte Erwartungen und Hoffnungen der Menschen im Antisemitismus verkapselt. Hat also die Aufklärung selber einen wesentlichen Anteil daran, große Hoffnungen geweckt zu haben, die für zahlreiche Menschen nicht in Erfüllung gegangen sind? Gleichwohl zielt Horkheimers und Adornos Dialektik der Aufklärung nicht auf ihren Widerruf, „denn Rettung der Aufklärung ist unser Anliegen“. Es wirkt abstrus, wenn sich der hallische Attentäter vom 9. Oktober 2019 oder andere Antisemiten in ihren Schriften – den Turner Diaries, Breiviks Manifest oder den Incel-Foren des Internets – als weiße Männer viktimisieren. Es gilt aufzuklären, warum dies neben Widerspruch auch – verstörende – Resonanz erzeugen kann.

Zur Darstellung benötigen Sie den Adobe Flash Player.

Get Adobe Flash player

Zum Seitenanfang