Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Felix Papenhagen

Akademischer Lebenslauf

  • 4/2004 - 7/2009 Magisterstudium der Judaistik (1. Hauptfach) und der Europäischen Ethnologie (2. Hauptfach) an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau.

Magisterarbeit: „Meir Ariel (1942-1999). Zum Wesen, Leben und Werk eines israelischen Liedermachers."

  • 4/2006 - 7/2009 Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Judaistik (Prof. Dr. Gabrielle Oberhänsli-Widmer) und Aufbau der Fachschaft Judaistik
  • 11/2006 - 7/2009 Wissenschaftliche Hilfskraft am Deutschen Volksliedarchiv - Institut für internationale Popularliedforschung: Mitarbeit insbesondere in der  Bibliothek des Instituts und zur Betreuung der Besucher

Studienschwerpunkte

Übersetzung und Interpretation von Primärquellen, moderne Rezeptionen traditioneller jüdischer Texte, israelische Musik- und Gesangsszene (Judaistik); Alltagskulturen, Stereotypen-, Minoritäten- und Regionalismusforschung, Psychoanalyse (Europäische Ethnologie)


Promotionsprojekt

„Jüdische Religiosität im Kontext israelischer Popularmusik“

Kurzbeschreibung

Von einer „neuen religiösen Welle in der israelischen Musik“ sprechen heute nicht nur israelische Tageszeitungen. Allgemein wird die wissenschaftliche Untersuchung von Popularmusik und deren Rezeption von der begründeten Vorstellung genährt, dass sich der audio-textuelle musikalische Teilbereich einer Gesellschaft, in seiner Funktion als Gradmesser, für die Analyse zeitgenössischer gesellschaftlicher, aber auch religionsbezogener Veränderungen eignet. Deshalb wird die geplante Arbeit einen Beitrag zur Erhellung der sich gegenwärtig verändernden „religiös-identitären Situation“ in Israel leisten. Kürzer formuliert, wird das Promotionsprojekt nach der Beschaffenheit und der Rolle der jüdischen Religion in der populären israelischen Singer-Songwriter-Kultur in den letzten 30 Jahren fragen.

Wird Popularmusik als symbol- und motivgeladenes Kommunikationsmittel und als Teil der größeren israelischen und religionsbezogenen Kommunikation verstanden, so ergeben sich folgende konkrete Fragen: Welche Auffassungen, religiösen Wert- und Normvorstellungen, welche religiös chiffrierten Lebens- und Gesellschaftsentwürfe, welche Utopien werden von jüdischen Musikern (Singer-Songwritern) in ihren Liedern, geäußert, vertreten, erträumt oder gegebenenfalls attackiert? Worin unterscheiden sich diese von der (Ultra-)Orthodoxie, d.h. wo, wie und warum sind sie non-konform zu religiösen und politischen Mehrheitsvorstellungen und welches Potenzial bergen sie? Primär sollen Inhalte und Formen von Popularmusik, sekundär persönliche Stellungnahmen und biographische Äußerungen erschlossen werden, sodass sich jeweils eine Art religions-soziologisch verortbares Werk- und Persönlichkeitsprofil entwickeln lässt. Wiederkehrende religiöse Motive im Vergleich generieren einen Werkübergreifenden Motivkatalog, der eine Einschätzung darüber ermöglichen wird, inwieweit die Künstler literarischen, musikalischen, doch vor allem religiösen Traditionen folgen beziehungsweise neue Akzente setzen. Methodisch wird hier ein Doppelzugang angestrebt, der judaistische Methodik (rabbinisch-theologisch, historisch-kritisch, literaturwissenschaftlich) mit sozialwissenschaftlichen Herangehensweisen verknüpft.

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